vor langer, langer zeit...genau 4 jahre ist es jetzt her, da gab es eine kleine verschworene gruppe von menschen, die sich zusammenrotteten, um trotzig und provokativ mit verstaubten, traditonellen kinderfestthesen ein für alle mal aufzuräumen und dieses kapitel in leipzig neu zu schreiben - die geburtstunde des bildungsfestes.
mit gerne kinder. gerne leipzig gab es schon nach kurzer zeit kein halten mehr - von 600 besuchern 2004 verfünfachten sich die zahlen in den nächsten 2 jahren. rasch waren alle besucher mit dem virus des bildungsfestes und des gedankens um bildung für alle von anfang an infiziert.
eingeladene akteure, ihrer profession nach gemeinnützige vereine, ergreifen begeistert ein ums andere jahr die chance mit ihrem angebot auf einem kostenfreiem stellplatz, medientechnisch in der ersten reihe platziert, ihr angebot einer stetig wachsenden besucherzahl zu präsentieren. der gedanke der vernetzung stand sowohl für macher als auch für akteure und besucher immer an der ersten stelle. und jetzt im 4. jahr soll alles andern sein?
der veranstalter ist der gleiche, seines zeichens gemeinnützige stiftung, der aufbau und der ablauf des festes ist der gleiche, der inhalt ist der gleiche, die "üblichen verdächtigen", ihres zeichens gemeinnützige vereine und träger, sind zu massen eingeladen sich und ihr konzept bzw. ihr angebot zu präsentieren, besucher werden um die 5000 erwartet, der tag und der ort sind gewählt und, wenn ich jetzt noch erwähne, dass es sich um den schönauer park handelt, wissen alle leipziger, dass es dieses jahr nur gerne kinder - gerne grünau heißen kann. und doch gibt es ein problem...
der über alles stehende gedanke der vernetzung sowie der glaube an bildung für alle von anfang an gerät ins wanken...er droht ganz und gar verschüttet zu werden!
während ich bis jetzt dachte, dass im kinder- und jugendhilfebereich gefördert, gebildet, betreut und erzogen wird und die arbeit mit den menschen, in dem fall mit kindern und familien eine der wichtigsten aufgaben ist, erlebe und empfinde ich das jetzt gerade im moment anders. beim kampf um fördermittel bleibt kein auge trocken und manch zu zart beseiteter vereinshäuptling landet schnell am marterpfahl, wenn er seinen eigenen idealen folgend, die chance auf gute kostenfreie pr- und öffentlichkeitsarbeit annimmt - und waghalsig die teilnahme an oben erwähnten aktionen zu sagt.
mit allen mitteln setzt der einzelne seine interessen ganz im sinne des vernetzungsgedankens durch, in dem er eine front bildet, die rigeros gegen termin, ort, inhalt und organisatoren vorgeht. aber warum kann man § 16 sgb viii nicht auch mit'nem partner zusammen präsentieren, der ebenfalls profi ist. warum muss jeder für sich kämpfen? und noch viel wichtiger...warum mobbt man seinen nachbarn dafür, dass er doch den wald sieht, eben wegen der vielen bäume?
19 März 2007
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